WEEK 9: Spielbericht Stuttgart Surge @ Frankfurt Galaxy

Ein spektakuläres und unterhaltsames Match bekamen gut 6.100 Zuschauer beim 54:39 (14:7; 14:13;14:7; 12:12) -Erfolg der Stuttgart Surge bei Frankfurt Galaxy geboten.
Nachdem Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef die Platzwahl durchgeführt hatte, flog der ex-Weltmeister am Reck, Eberhard Gienger (inzwischen 73 Jahre jung), das Spielgerät per Fallschirm ein, erntete für seinen perfekten Touchdown am Mittelkreis den verdienten Applaus der Fans.
Das wollten die Galaktischen direkt nachmachen, starteten mit ihrem ersten Drive eine fulminante Offensive. Jameson Wang, der neue Quarterback aus Los Angeles, bewies Mut, setzte seine lilanen Mitstreiter gekonnt ein, auch wenn seine Pässe vorerst noch ohne Punkte bleiben sollten.
Stuttgart machte es besser, ging mit zwei Angriffen binnen 90 Sekunden in Führung, als die Defense vom Main keine Antwort auf die stürmische Surge hatte. Gerald Ameln war es vorbehalten, kurz vor dem ersten Wechsel in die Endzone der Gäste zu laufen und auf 7:14 (PAT Ryan Rimmler) zu verkürzen.
Auch der zweite Abschnitt sah beide Teams im Vormarsch, Stuttgart punktete, während Galaxy mutig dagegenhielt. Brevin Easton verkürzte zwischenzeitlich auf 14:20 (PAT Rimmler), sollte im weiteren Spielverlauf durch seine Dynamik weitere starke Szenen für sich verbuchen. Auch ein anderer Neuer, BJ Harris, ließ da nicht locker, brachte mit seinem bejubelten Lauf ein 20:28 auf die Anzeigentafel.
Der knappe Pausenstand bestätigte die Worte von Sportdirektor Thomas Kösling, der vor der Begegnung optimistisch war: „Wenn die Jungs den Glauben an ihren neuen Spielmacher haben, ist eine Überraschung möglich!“
Auch Halbzeit zwei erinnerte an College-Spiele aus Übersee: Alle nach vorne, dabei offensiv zum Erfolg kommen. Stuttgart gelang dies deutlich besser, da die Frankfurter Defensive fast körperlos und viel zu passiv agierte, die Spielzüge des Gegners nicht lesen konnte. Ein 27:42 war der logische Zwischenstand, da nur Gerald Ameln seinen zweiten Touchdown (PAT Rimmler) einfügen konnte.
Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel gelaufen, aber die Moral der Men in Purple war bewundernswert, die weiter energisch um jeden Zentimeter kämpften, ihrem zahlreichen Publikum etwas zurückgeben wollten.
Das taten die Frankfurter in persona von Normen Schumm zum 33:54, dem Kevin Kaya das 39:54 folgen ließ. Dazwischen war Stuttgart selbst wiederholt erfolgreich, an ihrem verdienten Sieg gab es nichts zu deuteln. Unzufrieden war man bei den lautstarken und fachkundigen Besuchern mit der Leistung der Unparteiischen, die dem Spiel oft ihre eigene Note aufdrückten, was aber den Erfolg der Surge nicht schmälern soll.
Die Fans gingen trotz der vierten Niederlage in Folge recht zufrieden nach Hause, da sie eine kämpfende Galaxy sahen, die gegen eine der defensivstärksten Teams der Liga 39 Punkte erzielte, während halt in der Absicherung nach hinten große Löcher klafften. Die Frankfurter Neuzugänge wussten zu gefallen, rissen die Besucher mehrfach von den Sitzen, weckten die Vorfreude auf die restlichen Partien mit ihnen.
Galaxy/Universe Legende von 2016-2017, der Wiener Dustin Illetschko, sah es ähnlich: „Die Moral der Truppe hat mich begeistert, die steckten nie auf, obwohl das Match praktisch entschieden war“, spendete der ex-Linebacker ein dickes Kompliment an seine Nachfolger.
Der neue Quarterback Jameson Wang zeigte sich natürlich enttäuscht über die Niederlage („Auch ich kann es noch besser“), war andererseits aber überwältigt über die Unterstützung der Fans, die ihn und die anderen Jungs dennoch hochleben ließen.
„Bessermachen“ heißt es für ihn bereits am kommenden Samstag in Köln, wenn es gegen die Centurions geht.