Week 10: Spieltagsvorschau

Frankfurt Galaxy @ Hamburg Sea Devils
„Aufgeben ist keine Option, weiter geht´s“ lauteten die Worte von Headcoach Thomas Kösling nach der Niederlage gegen Tabellenführer Rhein Fire in Duisburg, als man nur eine Halbzeit gut mithalten konnte.
Weitergehen wird es für Frankfurt Galaxy am kommenden Sonntag in Hannover, wohin die Sea Devils ausweichen müssen.
Die in 2024 nicht optimalen Trainings-und Spielbedingungen in Hamburg lassen die Heimspiele der Hanseaten zu einer Rundreisetour durch den Norden der Republik werden. So steht das eigentliche Stadion „Hoheluft“ in der Spielzeit nicht zur Verfügung, so dass die Hamburger (bis auf das eine Spiel im „Volksparkstadion“ gegen Rhein Fire vor über 23.000 Besuchern) mit ihren Matches auf Reisen gehen. Von Bremen über Lübeck bis nach Hannover rührt man die Werbetrommel, um den europäischen Football auf diesem Level auch neuen Standorten schmackhaft zu machen.
Highlight dürfte dabei die Partie in Sibenik (Kroatien) sein, wo die European League of Football (ELF) nach Vorbild der großen NFL ein „International Game“ der Hamburger gegen die Madrid Bravos spielen wird. Neben den permanenten Busfahrten macht den Seeteufeln auch das große Verletzungspech zu schaffen, so dass gleich drei wichtige Imports ausgetauscht werden mussten.
Negatives „Highlight“ wohl die mehr als kuriose und tragische Verletzung des starken Wide Receiver Jarvis McClam, der sich bei der Spielervorstellung im Volksparkstadion einen Achillessehnenriss zuzog, als er einen akrobatischen Flic-Flac vor großer Kulisse zeigen wollte.
Die Norddeutschen reagierten mit Nachbesserungen in ihrem Kader vor dem Transferschluss in dieser Woche, holten mit WR Torin Justice, DB Nazir Streater und DB Brandon Richard gleich drei neue Jungs an die Elbe, setzten den benannten McClam und seine verletzten Kollegen Caleb Mills und Lee Pitts auf die Injury Reserve List.
Für Galaxy nicht ganz ohne Bedeutung, denn die drei Zugänge standen beim knappen 24:18-Heimsieg der Hessen vor gut einem Monat nicht im Kader, stellen also Neuland für Köslings Staff dar.
Der kämpft nicht nur mit dem Verletzungspech auf seiner Seite, sondern mit den unerklärlichen Leistungsschwankungen seines Teams, das eine Vielzahl an Turnovers, Fumbles oder Interceptions so ganz ohne Not produziert.
Kleinere Fehler sind sofort verbunden mit unfassbaren Rückschlägen von jetzt auf gleich, eine Saison in der man in gleich zehn Vierteln bei gespielten sieben Matches ohne jeglichen Punkt blieb, war am Main bislang nicht vorstellbar.
Ein „Weiter geht´s…“ ist dann zwar eine korrekte und sportliche Ansage, um eine Saison seriös über die Runden zu bringen, muss aber auch mit Leben erfüllt werden.
Da bietet sich das Duell der leidgeprüften Teams der Western Conference an, zumal beide eine 2:5-Bilanz aufweisen, die eine Teilnahme an den Playoffs ins Reich der Fabeln verweisen. Ob nun auf Rang vier oder Platz fünf, der Verlierer des Sonntags wird definitiv die Bücher der Saison schließen, die Planungen für 2025 in Angriff nehmen können.
Das wollen die Men in Purple natürlich nicht sein, sind dies auch ihren treuen Fans schuldig, die sie sowohl auswärts als auch in der lila Hölle so zahlreich und lautstark unterstützen.
Kickoff in Hannover in der „Heinz von Heiden Arena“ ist am kommenden Sonntag, 28.7.24 um 16.25 Uhr.