WEEK 11: Spielbericht Nordic Storm at Frankfurt Galaxy
Durch einen 35:20 (10:6; 9:0; 15:0; 0:14) -Heimerfolg stellte Frankfurt den bis dato ungeschlagenen Dänen zwei Beine.
Wunder sind im wahren Leben eher selten, im Sport gerne gesehen und dann und wann auch möglich. Den Sieg der Galaktischen aber auf himmlische Hilfe oder göttlichen Beistand zurückzuführen, täte der sonntäglichen Leistung der Teams vom Main bitter unrecht.
Eine grandiose Mannschaftsleistung war die Ursache des mehr als überraschenden Erfolgs über die Kopenhagener, die zuvor eine makellose Bilanz von neun Siegen aufzuweisen hatten.
Der deutliche Hinspielerfolg von 35:0 zugunsten der Dänen mag zwar in den Hinterköpfen der Spieler eine kleine Rolle gespielt haben, soll aber nicht die geschlossene Leistung der Hessen schmälern.
Storm-Headcoach John Shoop dementierte dies auch nach der Partie „Wir wollten unbesiegt bleiben, haben hart und konzentriert über die Woche auch trainiert“ erwies sich der NFL-erfahrene Trainer als fairer Verlierer, bescheinigte Galaxy eine überragende und fast fehlerfreie Leistung.
Sein Pendant auf der anderen Seite, Cheftrainer Bart Andrus, war mehr als glücklich über das Dargebotene: „Wir spielten einfach klasse gegen ein großartiges Team, unsere harte Arbeit der Wochen wurde heute belohnt“, fiel sein Kommentar fast etwas zu nüchtern aus. Der alte Fahrensmann verfällt selten in Euphorie, wofür ihm nach dieser Partie bestimmt keiner übel gewesen wäre.
Die gut 6.000 Besucher sahen das wohl beste Spiel der Men-in-Purple in dieser Spielzeit, die hochmotiviert in das Match gegen den ungeschlagenen Neuling gingen. Der Ehrgeiz, die deftige Pleite aus dem Hinspiel auszumerzen, die wahre Leistungsstärke zu zeigen, war jedem Einzelnen deutlich anzumerken. Jeder gelungene Spielzug, jede geglückte Abwehrleistung wurde frenetisch vom gesamten Team bejubelt, dass sich 60 Minuten lang als geschlossene Einheit präsentierte.
Das erste Quarter verlief schon auf Augenhöhe, das frühe Fieldgoal durch Kicker Ryan Rimmler aus gut 50 Yards erzeugte zusätzlichen Rückenwind, der eine Minute darauf sogar zum Orkan wurde.
Linebacker Tobi Naylor flog in den ersten Drive der Gäste, trug das Ei dann über das gesamte Feld in die Endzone zum 10:0 (PAT Rimmler).
(Naylor: „Die Defense gewinnt eben nicht nur Championships“).
Storm verkürzte noch vor dem ersten Seitenwechsel auf ein 6:10, offensichtlich waren aber schon zu diesem Zeitpunkt die Probleme der Nordlichter mit den starken Frankfurtern.
Mr. „Ab-50-Yards-wird-es-erst-richtig-spannend“ Ryan Rimmler erhöhte mit einem weiteren Fieldgoal auf 13:6, dem Quarterback Jameson Wang mit mutigem Lauf den 19:6-Halbzeitstand folgen ließ. Stehende Ovationen begleiteten das lila Team mehr als verdient in die Pause.
Die hatte gutgetan, denn ein Nachlassen der Kräfte war auf Frankfurter Seite nicht zu erkennen. Im Gegenteil, denn Paul Lenhardt fing einen langen Pass seines Spielmachers, erhöhte auf 25:6. Und da es so schön war, schoss Rimmler danach sein drittes Fieldgoal, kam insgesamt auf elf Punkte.
Als dann Star-Quarterback Jadrian Clark seine vierte Interception warf, stand Louis Achaintre am richtigen Ort, um das Match mit dem 35:6 (PAT Rimmler) zu entscheiden.
Der vierte Abschnitt gehörte den Gästen, die noch Ergebniskosmetik mit zwei Touchdowns betrieben, aber die folgenden Feierlichkeiten auf dem Feld und den Rängen nicht verhinderten konnten.
Die nachfolgende Party zu Maskottchen Frankys Geburtstag soll noch mehr als ausgelassen gewesen sein, anstelle eines Wunders zelebrierte das Team einen wundervollen Nachmittag.
Nach einer Bye Week geht es für Frankfurt am 10. August 2025 in Prag weiter.