Skip to main content

WEEK 5: Spielbericht Frankfurt Galaxy @ Nordic Storm

Der „Gebrauchte Tag“ ist im Sport eine oft benutzte Aussage, wenn einem Spieler oder einem Team so rein Garnichts gelingt, die Betroffenen sich dagegen beim Bohren in der Nase den Zeigefinger brechen würden.

So ging es Frankfurt Galaxy am fünften Spieltag der European League of Football (ELF) in Kopenhagen bei der Premiere gegen Nordic Storm.

Mit einem deutlichen 35:00 (16:0; 13:0; 0:0; 6:0) schickten die Dänen die Gäste vom Main nach Deutschland zurück, die mit der ersten Niederlage nach drei Siegen zuvor, zurück in die Heimat fuhren.

Es soll hier nichts beschönigt, die Nicht-Leistung durch Entschuldigungen besser geredet werden, aber der kurzfristige Ausfall einiger Leistungsträger durch einen eingeschleppten Magen-Darm-Virus während der langen Busreise trug nicht zur Verbesserung der Spielstärke bei, zumal im Verlauf der Partie noch diverse Verletzungen hinzukamen.

Dabei war die Vorfreude noch ausgesprochen gut, da Kevin Maier sein Comeback in Lila feiern konnte, er dem Team eine wichtige Komponente in der Abwehr hinzufügte.

Nach knapp fünf Minuten war es mit der jedoch vorbei, als Storm mit dem ersten Drive fast problemlos und ohne erkennbare Gegenwehr in Führung ging, durch eine mutige two-point conversion sogar mit 8:0.

Der erste Spielversuch der Galaktischen dagegen endete beim Gegner, die den Fumble kurz später zum zweiten Touchdown nutzten.

Erneut gekrönt durch weitere zwei Punkte, da Quarterback Adrian Clark das offene Scheunentor in der Frankfurter Defense erkannte.

Kurz darauf der nächste Schock für die Hessen, als sich Wide Receiver Paul Lenhardt am Knie verletzte, nachdem zuvor Sandro Platzgummer schon an den Spielfeldrand musste, da die Schulter piekte, er bis zur Halbzeit behandelt wurde. Ein Fieldgoal-Versuch der Galaktischen kurz vor dem ersten Seitenwechsel blieb ohne Erfolg, sollte aber Folgen haben. Ryan Rimmler, den wohl der Virus am härtesten getroffen hatte, er sich dennoch in den Dienst der Mannschaft stellte, kollabierte an der Siedeline. Unser Kicker musste vom Sanitätsdient lange mit Fusionen behandelt werden, um seinen Kreislauf wieder zu stabilisieren.

Somit ging es mit 0:16 aus Frankfurter Sicht ins Quarter zwei, in dem sich am Spielverlauf nicht viel ändern sollte. Storm weiter im Vormarsch gegen ein desolates Abwehrverhalten, den Galaktischen schien die fünfzehnstündige Busreise noch in den Gliedern zu stecken. Doc Wolfgang Raussen und seine Physios erhielten weiterhin viel Arbeit, als sich Battle Shyheim auf die Liege mit heftigen Schmerzen legte.

Der Pausenstand von 0:29 hatte fast weniger Bedeutung als das Geschehen am Seitenrand.

Der anwesende ELF-Commissioner Patrick Esume sprach aus, was viele dachten: „Frankfurt fand in Halbzeit eins überhaupt nicht statt, was aber auch an überraschend starken Gastgebern lag!“

Auch über Halbzeit zwei lässt sich besser das Mäntelchen des Schweigens decken, obwohl zumindest in der Defensivarbeit deutliche Fortschritte zu erkennen waren. Die Offense stagnierte weiter, auch vor Matthew McKay machte dies nicht halt, er warf zum zweiten Male in der Redzone eine Interception, was den knapp 2.000 Dänen zur euphorischen Freude verhalf.

Der Endstand von 35:0 war die logische Folge eines denkwürdigen Nachmittags, den man in Frankfurt schnellstens aufarbeiten muss.

Comebacker Maier war ehrlich: „Wir haben total neben uns gestanden, da fehlt auch die Beweglichkeit, die wir wohl im Bus gelassen haben, die Aggressivität, die du in diesem Sport mitbringen musst!“

Aber Kevin wäre nicht DER Kevin, um nicht seinen jungen Kollegen Mut zu machen: „Das war für mich – nach dem Comeback – das erste Spiel, da lastet dann der Fluch der stets verlorenen ersten Partie drauf“.