Unser nächster Gegner: Milano Seamen

Nach zwei erfolgreichen Heimauftritten heißt es für die Spieler der Frankfurt Galaxy die Reisetaschen packen.

Ziel ist die Lombardei und die Partie beim Neuling aus Mailand, den Milano Seaman.

Die Zusage der Italiener für die European League of Football (ELF) für die Spielzeit 2023 war eine große Überraschung, fast ein Gigantensprung. Selbst optimistische Experten der Szene hätten nie erwartet, ein italienisches Team im dritten Jahr des Liga-Bestehens im Spielbetrieb begrüßen zu dürfen, zu unterschiedlich bis kontrovers waren lange die Meinungen zwischen italienischem Verband und den ELF-Verantwortlichen. Doch dann setzten sich endlich kluge Köpfe an einen runden Tisch und fanden die Lösung zur Teilnahme der Seemänner für die Saison 2023.

Nutznießer war der 1981 gegründete Traditionsverein und fünffache italienische Meister, der sich auf sein europäisches Debüt freut. Mit dem Österreicher Stefan Pokorny behielt man den Trainer, der seit 2021 für die blau-weiß-grüngelben tätig ist, durch den einstigen Mitbegründer Marco Mutti ist die Manager Position mit viel Erfahrung besetzt.

Die Milanesi setzen wie die meisten anderen Teams auf US-Amerikaner bei den Schlüsselpositionen, so wird QB Luke Zahradka die Spielzüge benennen, WR Jean Constant seine Pässe fangen, während die beiden DB Dejvion Steward und Marquise Manning den Gegner vom Punkten abhalten sollen.

Der restliche Kader besteht vorwiegend aus norditalienischen Auswahlspielern von Mailand über Parma bis Turin, der Spielerpool der Topclubs bietet genug Alternativen um in der ELF mitzuhalten. Die Heimspielstätte ist das Stadion „Velodrome Maspes-Vigorelli“, ursprünglich eine bekannte Radrennbahn mit Rasen-Innenfläche, auf der einst die Beatles einen ihrer legendären Auftritte hatten.

Für Galaxy ist der Gegner ein unbeschriebenes Blatt, jedoch endete in 2017 ein Vergleich zwischen den Börsenmetropolen Frankfurt und Mailand mit einem 38:12 für die Universe-Jungs in einem anderen europäischen Einladungsturnier.

Mit den Neulingen der Liga hat Galaxy-Headcoach Thomas Kösling bislang gute Erfahrungen gemacht, die Partien gegen Paris und Budapest gingen jeweils deutlich an die Frankfurter. Mit 3:1-Siegen aus den vier Partien steht man auf einem sehr guten zweiten Platz in der Gruppe, nur Rhein Fire hält verlustpunktfrei die Spitze.

1:3 lautet dagegen die Bilanz aus Mailänder Sicht nach deren Saisonverlauf, was Cheftrainer Stefan Pokorny nicht besorgt werden lässt: „Wir wussten, auf was wir uns mit der Teilnahme in dieser starken Liga einlassen, wir auch Lehrgeld bezahlen werden müssen“, stellt der Österreicher den Prozess in den Vordergrund, sieht die Resultate noch sekundär.

Ähnlich denkt sein Widerpart in lila, der natürlich mit dem dritten Jahr in der ELF und einem Titel kokettieren kann: „Unser Prozess ist auch nicht abgeschlossen, wir wollen noch mehr Konstanz in unsere Leistungen bringen“, spielt Kösling auf die vergangene Partie gegen Köln an, als seine Jungs im dritten Viertel den Gegner mit einem 20:0 in Grund und Boden spielten, davor und danach aber einige Wünsche offenließen. Doch Kösling wäre nicht Kösling, wenn er nicht permanent mit seinem Trainerteam an diesen Dingen üben und feilen würde, um nicht nur am kommenden Samstag (Kick-off 19.00 Uhr) mit einem Sieg die Heimreise nach Hessen anzutreten.

Die European League of Football

Die European League of Football (ELF) geht mit 17 Mannschaften aus Deutschland, Österreich, Spanien, Polen, Italien, Ungarn, und Tschechien in die vierte Saison von Juni bis September 2024. Die ELF, gesteuert über ein professionelles Franchise-System, bietet allen Football-Fans auch in der NFL-freien Zeit ein attraktives sportliches Programm.