Unser nächster Gegner: Rhein Fire
Mit dem Sieg über Berlin Thunder qualifizierte sich Frankfurt Galaxy für das Halbfinale in der European League of Football (ELF) und gehört damit zu den vier besten Teams der in Kürze zu Ende gehenden Saison.
Die Begleitumstände des vergangenen Samstags, die in Konsequenz einen Spielabbruch beim Stand von 20:3 für die Mainstädter zur Folge hatten, ließen den ganz großen Jubel beim Sieger nicht aufkommen. Erst als man aus Berlin hörte, dass die beiden medizinischen Notfälle, die zum Abbruch führten, keine längeren und schwerwiegenden körperlichen Folgen für die Betroffenen haben werden, kam verhaltene Freude bei den lila Jungs auf.
„Wir gehören zu den besten Vier der Liga“, war dann der Tenor, zumal Frankfurt in der letzten Saison den Sprung in die Playoffs nicht geschafft hatte. Die vier Mannschaften, die nun im Halbfinale die Klingen kreuzen werden, stellen auch verdientermaßen die stärksten Teams aus der Hauptrunde. Ob nun Düsseldorf, Titelverteidiger Wien, Stuttgart oder eben Frankfurt – sie alle lieferten regelmäßig gute bis überragende Leistungen ab, zeigten kaum nennenswerte Schwächen.
Für Galaxy geht es nun am kommenden Sonntag (14.15 Uhr) nach Duisburg, wo die Düsseldorfer Franchise Rhein Fire ihre stets gut besuchten Heimspiele austrägt, während Stuttgart schon am Samstag nach Wien reisen wird.
Favoriten sind in beiden Partien die heimischen Teams, die jeweils mit zwölf Siegen in den zwölf Begegnungen das Optimum auf ihre Seiten brachten.
Galaxy fährt somit als Außenseiter an den Rhein, zumal Fire der einzige Gegner war, der die Hessen in der Saison gleich zweimal dominierte. Dem 33:9-Erfolg am ersten Spieltag in Duisburg folgte ein 48:38-Sieg am Bornheimer Hang, wobei gerade in Spiel zwei Frankfurt das Spiel lange offenhielt, deutlich verbessert dem Überteam aus dem Westen Paroli bot.
“Wenn wir zehnmal gegen die spielen, werden sie wohl neunmal gewinnen. Aber nicht in diesem Spiel, nicht heute“, lautet der berühmt gewordene Motivations-Spruch eines noch berühmteren Eishockey-Trainers, der seine Kufencracks zum „Wunder von Lake Placid“ führte.
Das war Olympia 1980, somit wird es Zeit, eine neue Legende zu bilden, und das ist das Ziel von Cheftrainer Thomas Kösling und seinen Schützlingen.
Rhein Fire Quarterback Jadrian Clark weiß „in den Playoffs kann alles passieren“ und hebt den Zeigefinger: „Du musst in jedem Moment das Beste geben, dich immer konzentriert und fokussiert zeigen“, warnt der US-Boy seine Farben. Keiner weiß dies besser als Clark, der vor zwei Jahren im Finale von Düsseldorf mit seinen favorisierten Hamburg Sea Devils in letzter Sekunde an Galaxy scheiterte, dann Außenseiter Frankfurt den Pokal sensationell mit an den Main nahm.
Frankfurt wird in Duisburg in nahezu bester Aufstellung antreten können, zumal Linebacker Sebastian Silva-Gomez, der seine einwöchige Sperre gegen Berlin verbüßte, der Defensive wieder zusätzlichen Halt geben soll. Der wird notwendig sein, nachdem in der Abwehr bei der verlorenen Heimpartie gegen Rhein Fire doch unerwartete Lücken aufgetreten waren, die dann 48 Punkte für Düsseldorf begründeten.
So ist alles angerichtet für die Men in Purple, die liebend gern binnen einer Woche erneut gen Westen aufbrechen würden, um dort das Finale am 24. September 2023 gegen Wien oder Stuttgart zu bestreiten.