WEEK 2: Spielbericht Frankfurt Galaxy at Madrid Bravos

Es war kurz nach 23 Uhr, als gut vier Dutzend weißgekleideter Men in Purple die Arme hochrissen, sich gegenseitig freudig gratulierten.
Mit dem 47:33 (0:0/20:13/7:14/20:6)-Erfolg kam Galaxy zu den ersten Punktgewinnen in der noch jungen Saison.
Bis dahin war es ein hartes Stück Arbeit für die Jungs von Headcoach Bart Andrus, was man nicht nur am Endergebnis ablesen kann, sondern auch im ständig wechselnden Spielverlauf der 60 Minuten.
Oft fühlte man an sich an die College-Matches in Übersee erinnert, wo beide Teams auf bedingungslose Offensive setzen, dies sehr zur Freude der Zuschauer.
Auch die Besucher im „Estadio Vallehermoso“ kamen so auf ihre Kosten, obwohl sie im ersten Viertel noch nicht das spätere Angriffsspektakel zu sehen bekamen. Das Quarter sah nur jeweils einen erfolglosen Drive der Mannschaften, die Null stand für beide Seiten zu Buche.
Das änderte sich aber bereits vier Sekunden nach dem Seitenwechsel, Paul Lenhardt war der Glückliche, der Frankfurt zur 6:0 in Führung lief. Ryan Rimmler mit dem PAT erhöhte auf 7:0 für die Gäste.
Fünf Minuten später erhöhte Quarterback Matthew McKay mit grandiosem Lauf auf 13:0, der mögliche PAT landete jedoch nicht zwischen den Stangen, sondern bei den Bravos, die somit per Safety auf 2:13 verkürzen konnten. Madrid wurde nun noch mutiger, ihr starker Quarterback Reid Sinnett sah die Lücken in der Galaxy-Defense, passte zum 8:13 nach gut 23 Minuten. Ein weiterer Safety nach einer Unaufmerksamkeit der Mainstädter brachte die Madrilenen sogar auf 10:13 heran, das Publikum erwachte nun erst richtig, feuerte seine Bravos an.
Gerald Ameln trübte schnell deren Stimmung, sein Run zum 20:10 (PAT Rimmler) deutete an, was vom Duo Platzgummer/Ameln an diesem Abend zu erwarten war, dass sie den Unterschied ausmachen könnten.
Mit dem Pausenpfiff brachte ein Fieldgoal der Bravos das 13:20, mit dem es in die Halbzeit ging.
Galaxy-Sportdirektor Thomas Kösling sollte später von einer denkwürdigen Partie sprechen, „die ich so in der Form auch nicht oft erlebt habe!“
Er sollte recht behalten, denn es ging direkt im dritten Viertel munter weiter, leider aber zunächst zu Ungunsten der Lilanen.
Nach einer Interception glichen die Spanier auf 20:20 aus, um dann erstmalig in Führung zu gehen, was aber Galaxy-Tight End Jens Walter im Gegenzug zum 27:27 ausgleichen konnte (PAT Rimmler).
Der Schlussabschnitt musste die Entscheidung bringen, und die hatte einen Namen: Sandro Platzgummer. „Doc Touchdown“ lief allen davon, erhöhte sein Konto an diesem Abend auf insgesamt 248 Rushing Yards, während Ameln deren 88 Yards folgen ließ.
Madrid steckte nicht auf, das 33:34 ließ Hoffnung aufkommen, die aber Amelns zweiter Touchdown schnell schwinden ließ.
Den Schlusspunkt setzte erneut Platzgummer (PAT Rimmler) zum 47:33, kurz nach dem Two-Minute-Warning.
Beide Teams haderten danach mit ihren Abwehrleistungen, wobei gerade die sehr junge Defense der Galaktischen das ein oder andere Mal noch Lehrgeld zahlte, was aber die Gesamtleistung nicht schmälern soll.
„Wir haben Charakter gezeigt, gerade nach dem drittel Viertel, als die Partie zu kippen drohte. Heute gibt es für mich keinen „Spieler des Tages“, die gesamte O-Line hat eine Top-Leistung geboten!“ fiel Köslings Fazit sehr positiv aus.
Jetzt freut man sich am Main nach zwei Auftritten in der Fremde, auf die erste Heimpartie am kommenden Wochenende gegen Paris.
Kick-off gegen die Musketeers ist in Offenbachs Stadion „Am Bieberer Berg“ am kommenden Sonntag, dem 1. Juni 2025, um 13 Uhr.