Bittere Niederlage für Galaxy im Derby. Schon das Ende der Frankfurter Playoff-Träume?

Über 12.000 Fans (Saisonrekord) hatten sich in Duisburg eingefunden, um die „Mutter aller Football-Derbies“ zu sehen. Die es mit den Hessen hielten, standen schon nach sieben Sekunden auf ihren Stühlen: Ben El Ghali gelang nach dem ersten Spielzug der Düsseldorfer eine Interception, die seine lilanen Kameraden mit einem Fieldgoal durch Ryan Rimmler und der 3:0-Führung nutzten. Weitere Möglichkeiten wurden jedoch nicht genutzt, der knappe Vorsprung nach dem ersten Abschnitt war zum Spielverlauf fast zu wenig.

Die höchste Gefahr im nächsten Viertel ging von ehemaligen Frankfurtern aus, Nate Robitaille nutzte eine gute Gelegenheit zur erstmaligen Führung, während sich Omari Williams als ein steter Unruheherd entpuppte, auch spektakuläre Läufe einstreute. Rimmler verkürzte für Lila per Fielgoal auf 6:7, später auf 9:13 mit gelungenen Fernschüssen, so dass in der jederzeit spannenden Partie mit diesem Resultat zum Halbzeit-Tee gebeten wurde.

Der schien eher dem Gastgeber gut getan zu haben, denn der baute seinen Vorsprung auf ein 20:9 aus, während es auf Frankfurter Seite mehr Schatten als Licht gab. Doch Galaxy wäre nicht Galaxy, wenn man nicht von jetzt auf gleich das Herz in beide Hände nehmen würde, um dem Match noch eine neue Richtung zu geben. Marvin Rutsch war der erste, dem das gelang, er per Touchdown auf 15:20 verkürzte, die folgende Two-Point-Conversion aber scheiterte. Das ermunterte aber US-Boy Reece Horn, der seinem Teamkollegen nacheiferte und Frankfurt mit 21:20 in Führung brachte. Da anschließend nur noch 21 Sekunden zu spielen waren, sah alles nach einem knappen Erfolg der Südhessen aus.

Doch diese letzten Sekunden sollten es in sich haben, mit dem Mut der Verzweiflung warf Fire alles nach vorne, und auch die Herren mit den Streifen wollten noch ihren Teil zum Spannungsbogen des Matches beitragen. Sie verhängten eine 15-Yard-Strafe gegen Frankfurt nur drei Sekunden vor der Schlusssirene, als die Schiedsrichter der Meinung waren, es hätten sich am Ende der finalen Auszeit zu viele Menschen auf dem Feld befunden, die mit der Partie nichts zu tun hatten. Dies entsprach zwar der Realität, aber weshalb dann der Gast und sein Headcoach Thomas Kösling für die mangelnde Kommunikation bestraft wurden, förderte später immensen Redebedarf. Fire sagte „Dankeschön“ und drehte mit dem Last-Minute Fieldgoal zum 23:21 (0:3; 13:6/7:0; 3:12)-Endstand.

Kösling schluckte die bittere Pille als fairer Sportsmann, obwohl die Chancen seiner Jungs auf die Playoff-Teilnahme jetzt nur noch theoretisch sind, man von Dritten abhängig sein wird:

„Der Endstand tut uns heute brutal weh. Aber unsere Moral ist groß, die Comeback-Qualitäten grandios, obwohl wir heute nicht perfekt gespielt haben, verunsicherte Düsseldorfer selbst ins Spiel zurückbrachten. Gratulation an Rhein Fire!“

Die European League of Football

Die European League of Football (ELF) geht mit 17 Mannschaften aus Deutschland, Österreich, Spanien, Polen, Italien, Ungarn, und Tschechien in die vierte Saison von Juni bis September 2024. Die ELF, gesteuert über ein professionelles Franchise-System, bietet allen Football-Fans auch in der NFL-freien Zeit ein attraktives sportliches Programm.