Spieltags Vorschau – Unser nächster Gegner: Düsseldorf Rhein Fire

Auch am Tage nach dem fast sensationell klaren 42:8-Erfolg gegen den bis zu diesem Sonntag ungeschlagenen Spitzenreiter der Central Divison gab es rund um die PSD Bank-Arena nur strahlende Gesichter.

Galten die Vienna Vikings doch bis zuletzt als das Maß aller Dinge, mit acht Siegen in Folge hatten die Lilanen von der Donau die European League of Football (ELF) doch dominiert und manchen Gegner regelrecht vorgeführt.

Die Schützlinge von Cheftrainer Thomas Kösling zeigten aber dem Meisterschaftsaspiranten auf, dass mit dem Titelverteidiger vom Main weiterhin zu rechnen ist. Der hat es nun selbst in der Hand, die angestrebten Playoffs bei aktuell 6:3 Siegen aus eigener Kraft zu erreichen.

Als erstes Hindernis auf dem Weg nach Klagenfurt, wo die Wörthersee-Kulisse einen feinen Hintergrund für das Finale geben wird, trifft Frankfurt am kommenden Sonntag auf den ewigen Rivalen aus Düsseldorf. Der startete ausgerechnet mit einem 29:26-Erfolg in Hessen zum Saisonauftakt, um danach jedoch auch schwächere Phasen zu haben. Die 5:4-Bilanz ist für einen Neuling sehr achtbar, entspricht jedoch nicht ganz dem Wunschdenken von Jim Tomsula, dem berühmten Headcoach von Rhein Fire.

Tomsula war 2015 noch Cheftrainer der 49´ers in San Francisco, aber auch für die Washington Redskins (heute: Commanders) und die Dallas Cowboys tätig.

„Wir haben jetzt noch drei Spiele, unser Ziel sind somit drei Siege“, gibt der erfahrene Mann an der Sideline das Signal für die kommenden Aufgaben. „Wir werden aber einen Schritt nach dem anderen machen, uns immer vollständig auf die nächste Aufgabe konzentrieren.“

Identische Worte könnten auch aus dem Munde seines kommenden Gegenübers Thomas Kösling stammen, der die nächsten Partien als kleine Finalspiele sieht, aber sich immer nur auf die folgende Aufgabe fokussieren mag. Kösling wird dabei einen neuen Quarterback im Trikot der Düsseldorfer sehen, der im Hinspiel noch nicht die Farben von Rhein Fire trug.

Jadrian Clark stieß Ende Juli zur Düsseldorfer Franchise, als sich der bis dahin etatmäßige Quarterback Matt Adam so schwer verletzte, dass die Teamärzte das Saisonaus feststellen mussten. In der Saison zuvor trat US-Boy Clark noch für die Sea Devils aus Hamburg in der ELF an, verlor mit denen aber das Finale gegen Galaxy. Inzwischen findet sich Clark immer besser mit seinen neuen Vorderleuten zurecht, beim 50:32 am Wochenende in Istanbul harmonierte er besonders mit seinem Wide Receiver Timothy Knuettel. Das Duo zeichnete gleich für vier Touchdowns verantwortlich, die Trainingsarbeit der Vorwochen hatte sich ausgezahlt.

Mit seiner Defensive war Tomsula nicht so ganz glücklich, 32 Punkte für den Gegner erfüllen nicht im Ansatz das Anspruchsdenken des detailverliebten Ehrgeizlings. Personelle Probleme hat Fire auf der Position des Kickers: Mit Max Eisenhut verfügt man „nur“ über eine Aushilfe, der am Bosporus mehrfach das Ziel zwischen den Stangen nicht traf, um dann vom etatmäßigen Cornerback Rene Hanßen vertreten zu werden, der zuletzt in der Jugend gekickt hatte. Der machte das aber ordentlich, verwandelte gleich drei PATs für sein Team.

Durch die Gala von Istanbul sieht sich Düsseldorf als einer von vier Verfolgern beim Kampf um Platz zwei, die direkten Konkurrenten kommen aus Tirol, Berlin und eben Frankfurt.

So freuen sich die immer zahlreichen Fans auf das Duell der Erzrivalen aus seligen NFL Europe-Zeiten, welches im Duisburger Exil von Fire in der Schauinsland-Reisen-Arena ausgetragen wird.

Kick-off ist am Sonntag (21.8.) um 15 Uhr, und auch das Fernsehen hat sein Herz für diese wichtige Paarung entdeckt und geht um 14.45 Uhr (ProSieben Maxx) auf Sendung.

Die European League of Football

Die European League of Football (ELF) geht mit 17 Mannschaften aus Deutschland, Österreich, Spanien, Polen, Italien, Ungarn, und Tschechien in die vierte Saison von Juni bis September 2024. Die ELF, gesteuert über ein professionelles Franchise-System, bietet allen Football-Fans auch in der NFL-freien Zeit ein attraktives sportliches Programm.