The Galaxy Diary Part 3 – Roadtrip Copenhagen to Paris

Mit einer kleinen Träne im Knopfloch haben wir die dänische Hauptstadt verlassen, der Flieger soll uns nun nach Paris bringen.
Kopenhagen war – bis auf die sportliche Seite – eine Reise wert, die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen hat uns beeindruckt und auch sichtbare Spuren hinterlassen, wir wollen wiederkommen.
Im Flieger der Air France lesen wir in der Zeitung, dass Kopenhagen gerade zur „lebenswertesten Stadt der Welt“ gewählt wurde, da kann man nur schwer widersprechen, die Auszeichnung ist verdient. Der Airbus hat auch außer uns zwei fliegende Gäste, die dem Football zugeneigt sind, denn als wir landen, reißt einer der jungen Mitreisenden beide Arme in die Luft und ruft „Touchdown“.
Wir finden es lustig, die Meisten der Mitflieger verstehen es eher nicht, halten sich bedeckt, während wir schelmisch grinsen.
Schon knapp 120 Minuten später sind wir in der französischen Hauptstadt, die uns mit strahlendem Sonnenschein begrüßt.
Unsere Unterkunft ist im Stadtteil Clichy, also mitten im Leben dieser pulsierenden Metropole.
„Stille Tage in Clichy“ ist ja ein Welterfolg des amerikanischen Schriftstellers Henry Miller, der die Region in den 30er-Jahren erkundete und berühmt machte.
Heute (und bestimmt auch damals, wenn man dem Roman trauen darf) ist es ein multinationaler Treffpunkt vieler spannender Kulturen, auf den Straßen werden alle Sprachen gesprochen, die man so kennt.
Aber das Miteinander und stimmliche Gewusel hat Charme, ein bisschen wird der gebürtige Frankfurter in mir geweckt, ich mag diese gelebten Toleranzen, die leider nicht für alle in dieser Welt so normal sind.
Klar ist Clichy auch der Redlight-Distrikt als Stadtteil, hier gibt es mehr Sexshops als Rhein Fire Punkte hat und auch eine rote Mühle mit einem Kabarett der Extraklasse ist nur drei Türen von unserem Hotel entfernt.
Während wir am Samstag die Stadt unsicher machen, den Wiederaufbau Notre Dames begutachten, die Seine-Fahrt uns zum Eiffelturm schippert, werden in Frankfurt die Koffer gepackt.
Erneut sind die Bowlingbahn und ihr Parkplatz der Treffpunkt für unsere lila Jungs, die um Punkt neun Uhr Frankfurt verlassen, sich auf die gut neunstündige Fahrt an die Seine machen. Unser Bäcker Huck zeigt sich erneut von seiner besten Seite, spendiert den Jungs und dem Staff leckere Frühstücks-Köstlichkeiten, die immer rasend schnell ihren Abnehmer finden. Gottseidank können fast alle Lilanen wieder in den Genuss der Leckereien kommen, das Virus aus Dänemark ist wohl dortgeblieben, hat keine bleibenden Spuren hinterlassen.
In der Zwischenzeit sind wir mit unserer Bootstour vielen Sehenswürdigkeiten gefolgt, oft sieht man noch Überbleibsel dieser grandiosen Olympiade von 2024.
Leider findet sich aber nirgendwo ein Hinweis auf unser sonntägliches Match, die Franzosen müssen in ihre PR-Arbeit noch mächtig investieren, auch der Standort des Stadions „Robert Bobin“ ist für Interessenten aus Paris schwer zu erreichen, besonders an einem Sonntag, wie uns die Abfahrtzeiten von Bus, Bahn und Zügen zeigen.
Unser Team hat inzwischen die Unterkunft im nördlichen Paris erreicht, kurz nach 18 Uhr landet man in einer modernen Sportschule des Verbandes, die für eine Nacht die Men in Purple beherbergen wird.
Nach dem Einchecken ist ein Team-Dinner angesetzt, dem ein gemeinsamer Verdauungsspaziergang folgen wird, Coach Bart Andrus auch die Gelegenheit bietet, Einzelgespräche vor dem so wichtigen Spiel mit Playoff-Charakter zu führen.
Vor seinem „Bon nuit“ haben die Jungs noch Zeit und Muße für ihre Dinge der Ablenkung, der Wettbewerb an der Playstation wird bestimmt eine maßgebende Rolle spielen.
Durch die kurzfristige Verlegung des sonntäglichen Spiels auf den späten Nachmittag (aus Gründen der Höflichkeit hier unkommentiert!), besteht sogar die Gelegenheit zum Ausschlafen, während sich der gemeine Fan nach zwei Kaffee und einem Croissant auf den Weg in den Vorort von Paris macht, um pünktlich zum 16.25 Uhr-Kickoff dort zu erscheinen.
„Allez les violets – Auf ihr Lilanen!“