Unser nächster Gegner: Fehérvár Enthroners
Eine Woche nach der deutlichen 9:33-Auswärtsniederlage in Duisburg gegen Rhein Fire packen die Spieler der Frankfurt Galaxy schon wieder ihre Reisetaschen.
Neues Ziel ist Ungarn, um dem Neuling der European League of Football (ELF) einen Besuch abzustatten, den ersten Sieg auf die Habenseite zu bringen.
Székesfehérvár, die „Stadt der Könige“, liegt ungefähr in der Mitte zwischen der Hauptstadt Budapest und den Badeorten am Plattensee, bietet seit der Gründung des Football-Teams in 2007 dem Ei eine Heimat, wenn auch zu Beginn in den unterklassigen Ligen. Mit dem Bau der reinen Football-Arena „First Field“ kletterten die Enthroners stetig nach oben, bis sie ab 2018 in der höchsten Spielklasse des Landes ihre Visitenkarte abgeben konnten.
Jetzt will man in Europa angreifen, hat mit Jamie Hill seit 2021 einen erfahrenen Headcoach an der Sideline, der einst auch die Defensive der San Francisco 49ers coachte, einige namhafte Colleges und Universitäten in seinen Lebenslauf schreiben kann.
Ihn werden WR Jay Griffin IV, DL Jebrai Regan und DB Elijah Moody (alle USA) unterstützen, um nicht als Kanonenfutter betrachtet zu werden.
Ende April gelang den Ungarn noch ein spektakulärer Transfer auf der Quarterback-Position: Mit Jerod Evans (29 Jahre) unterschrieb ein namhafter Spielmacher für die folgende Spielzeit. Der Texaner spielte für Virginia Tech in seiner College-Karriere, schnupperte danach sowohl NFL-Luft in Philadelphia bei den Eagles als auch bei den Green Bay Packers. Eine Verletzung warf ihn etwas aus der Bahn, mehr als die Practice Squads der Clubs kamen somit für den Lebenslauf nicht heraus. Danach stand Japan und deren starke J-League ebenso auf seiner Football-Wanderschaft, die für 2023 zunächst in Fehervar endet.
Der runderneuerte Kader enthält viele ungarische Auswahlspieler, die sich dieser Herausforderung stellen wollen, auch im Hinblick auf die wachsende Popularität des Footballs für die stets sportbegeisterten Ungarn.
Der erste Versuch des Neulings war noch nicht von Erfolg gekrönt, gegen Berlin unterlag man klar mit 3:36 gegen Thunder, zahlte dabei Lehrgeld.
Da Galaxy in Duisburg zahlenmäßig auch nicht viel besser abschnitt, sind beide Partien bedacht, nicht eine weitere Niederlage folgen zu lassen, um dadurch den Anschluss an die Tabellenspitze früh zu verlieren.
Die Ungarn sehen sich in ihrer Premierensaison als „Azubi“, wollen dazulernen und vor allem dem heimischen Publikum die Sportart deutlich näherbringen, dabei die ein oder andere Überraschung schaffen.
Nur „Lernen“ dürfte für Galaxy-Coach Thomas Kösling zu wenig sein, der aus der Niederlage des letzten Wochenendes seine Schlüsse zog, „die Fehler im Detail analysierte“, um am Samstag (17.00 Uhr) „ein anderes Team zu erleben“.
Der Erfolg ist für seine Farben ein Muss, eine weitere Niederlage zu diesem Zeitpunkt der Saison würde die Chancen auf die Playoff-Teilnahme für die Galaktischen früh schwinden lassen, zumal durch das anschließende spielfreie Frankfurter Wochenende die direkte Möglichkeit zur Wiedergutmachung entfällt.